Craniofaciale Therapie

Die craniofaciale Therapie befasst sich mit Beschwerden und Störungen im Kopf-, Gesicht- und Kieferbereich. Um die Therapie zu beginnen, muss zunächst eine Verordnung eines Zahnarztes vorliegen. Sie kann nur durch spezialisierte Physiotherapeuten oder Zahnärzten ausgeführt werden.

Am Anfang einer Craniofacialen Physiotherapie steht somit ein ausführlicher Befund, der Ihre Probleme genau analysiert. Danach stellt der Therapeut Hypothesen über die mögliche Ursache des Problems auf und überprüft sie durch eine körperliche Untersuchung auf ihre Richtigkeit. Diese Untersuchung bezieht sich zunächst auf die Funktionen Ihres Kiefergelenkes, des Schädels und des Nervensystems im Schädel- und Gesichtsbereich.

Auf der Suche nach der Ursache

Später wird die Untersuchung auch auf andere Regionen wie Wirbelsäule, Schultergürtel und Hüfte ausgeweitet. Ziel ist es, Störungen im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich zu finden, die für Ihre Probleme verantwortlich sind. Sollten diese vorhanden sein, wird Ihr Therapeut dafür einen Therapieplan erstellen.

Spätestens nach 6 Behandlungen wird eine Bestandsaufnahme gemacht. Abhängig vom Behandlungserfolg entscheidet Ihr Therapeut mit Ihnen gemeinsam über eine Fortsetzung, Beendigung oder Überweisung zu einem anderen Spezialisten.

Ablauf der craniofacialen Physiotherapie

Die Behandlung gliedert sich grundsätzlich in zwei Teile: einerseits in manualtherapeutische Behandlungstechniken im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich und andererseits aus Begleitprogramm. Letzteres ist von der Vollständigkeit und Aussagekraft vorher ausgegebener Fragebögen und/oder Schmerztabellen abhängig und wird oft erst nach 2 bis 4 Behandlungen ersichtlich. Der Inhalt dieses Programms orientiert sich meist an Ihrem individuellen Alltagsverhalten. Ihr Therapeut kann beispielsweise zu einer Änderung bestimmter Verhaltensweisen raten oder eine schmerztherapeutische Begleitung anbieten.

An erster Stelle ist Ihr Therapeut an Funktionsstörungen im Kopf-, Nackenbereich und deren Einfluss auf Ihr tägliches Leben interessiert. Hierbei spielt die sogenannte Leitsymptomatik die Hauptrolle und die Diagnose eine eher untergeordnete Rolle. Viele Patenten haben mit demselben Beschwerdebild unterschiedliche Diagnosen bekommen.

Behandlung von Ohr- und Gesichtsschmerzen
Physiotherapeut prüft Kopf eines Babys
Physiotherapeut behandelt Kiefer eines Patienten

Indikationsbereich

Viele Patienten bringen schon eine gute diagnostische Abklärung durch Blutuntersuchungen, Röntgenbilder, Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) etc. hinter sich. Gegebenenfalls wird Ihr Therapeut in Rücksprache mit ihrem Arzt über weitere Möglichkeiten beraten.

Bei folgenden Problemen empfehlen wir, die craniofaciale Therapie als Behandlungsform einzusetzen:

Probleme im Mund- und Kieferbereich:

  • Mund- und Gesichtsschmerzen
  • Kieferprobleme
  • Craniomandibuläre Dysfunktion
  • Costen-Syndrom
  • Diskusprobleme im Kiefergelenk
  • Preßverhalten, Zähneknirschen
  • Myofaciale Störungen des Kausystems
  • Myoarthropathien des Kausystems (MAK)
  • Okklusionsstöungen (Zahnstellung)

Probleme im Kopfbereich:

  • Zervikogene Kopfschmerzen
  • Zervikale Dystonie
  • Schwinden und Vertigo
  • Facialisparese, Trigeminusneuralgie
  • Spannungskopfschmerzen
  • Migräne
  • Schädeltrauma, Schädelverletzungen
  • Ohrrauschen, Ohrensausen, atypische Ohrenschmerzen, Otalgie
  • Gesichtsasymmetrie
  • atypische Mundschmerzen
  • atypische Gesichtsschmerzen
  • atypischer Kopfschmerz
  • Ohr- und Gesichtsschmerzen
  • Orofaciale Störungen
  • Schleudertrauma, HWS-Distorsion
  • Herpes Zoster, Gürtelrose, postherpetische Schmerzen

Probleme bei Säuglingen:

  • KISS-Syndrom
  • Stillschwierigkeiten
  • Darmkoliken
  • Geburtstrauma
  • Motorische Retardierung oder Entwicklungsverzögerungen
  • Schreibaby
  • Opisthotonus

Probleme bei Kindern und Jugendlichen:

  • Konzentrationsstörungen/-schwierigkeiten
  • Mittelohrentzündung, Otitis Media
  • Craniosynosthose, Plagiocephalgie
  • KIDD-Syndrom
  • Paukenröhrchen
  • Schiefhals, Torticollis
  • Schädelwachstumßtörungen

Zum Abschluss der Therapie wird Ihr Therapeut einen kurzen Behandlungsbericht an den überweisenden Arzt schreiben. Möglicherweise sollen Sie einige Bestandteile des Begleitprogramms noch mehrere Monate mit geringer Behandlungsintensität weiter verfolgen, um den Erfolg der Physiotherapie langfristig zu sichern. Nach einigen Monaten Behandlung werden bei einem Termin Ihre abschließenden Fragen geklärt.

Weitere Informationen unter www.crafta.de

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